Achtung: Man muss vorher, bevor man Geld ausgibt, sehr genau wissen, was man möchte, will man Enttäuschungen vermeiden.
Das betrifft sowohl die Hardware, als auch insbesondere die Software. Die eierlegende Wollmilchsau gibt es nicht bei den Geräten und auch bei keiner APP, denn jede APP kann nur ein oder nur wenige Seekartenformate lesen. Also Augen auf beim APP-Einkauf. Das beginnt mit der Entscheidung zwischen Apple iOS- oder Google Android- Geräten.
Dann die Vorentscheidung zwischen Rastercharts (BSB* s.u.) oder diversen Vectorchartformaten. Ich benutze verschiedene APPs, um dem Dilemma zu entgehen, aber ich bin ja auch ein eNav Enthusiast.
Wer mich befragt, dem gebe ich gerne einige Empfehlungen als Orientierungshilfe.
….. nun auch zur Saison 2017 für Android-Geräte
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Time Zero, das ist für mich immer noch das Non Plus Ultra der elektronischen Navigationsoftware. Time Zero wurde in Zusammenarbeit zwischen MaxSea und Furuno bereits in 2012 bis 2014 für Plotter und PCs entwickelt.
Jetzt gibt es die Time Zero Technik auch als APP, leider erst für Apple-Geräte (werde mir wohl doch einmal ein iPad zulegen müssen, um mitreden zu können):
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Endlich habe ich wieder einmal Grund zur Freude. Im November 2016 habe ich die Android APP der Navigationssoftware OpenCPN entdeckt, mit der ich schon in den letzten Jahren auf meinem Notebook kostenlos navigiert hatte:
OpenCPN kann mit folgenden Seekartenformaten betrieben werden:Es gibt eine kostenlose Grundversion
und die preiswerte Vollversion,
die permanent noch Upgrades erhalten wird,
da bin ich mir sicher.Diese 10,44 € werde ich gleich ausgeben, um zu sehen, ob die APP den Vergleich mit der Windows-Version auf meinem Net-/Notebook standhalten kann.
Ich habe die APP OpenCPN unverzüglich unter die Lupe genommen. Fazit: Mit der Windows-Version für PCs und Net-/Notebooks kann sie noch nicht Schritt halten, aber das wird mit den nächsten Updates sicherlich noch kommen. Vielleicht muss ich aber nur noch ein wenig den Umgang mit der APP erlernen.
Meine Referenz und Empfehlung für ‘eNav-Anfänger’ ist für Smartphones, Phablets & Tablets derzeit noch die Boating APP (für Smartphones/Phablets) bzw. Boating HD APP (für Tablets) von Navionics http://www.navionics.com/de/mobile-pc-app
Die weltweiten Vectorchart Seekartensätze sind unverschämt preiswert. Man kann alles 14 Tage kostenlos ausprobieren !!!
Ich will keine Reklame für Navionics machen, nur weil ich deren APPs (Software) benutze. Es gibt auch noch gute APPs bzw. windowsbasierte SW von C-MAP/Jeppesen, Imray, Garmin Bluechart, MaxSea, Nobeltec, Rose Point Navigation, Maptech, iNavX, NV Verlag (25 Jahre meine Nr.1) und viele, viele mehr ….. Variety is the Spice of Life:
http://lightmarine.c-map.com/marine-navigation/mobile/plan2nav
https://buy.garmin.com/de-DE/DE/marine-wassersport/apps-421/bluechart-mobile/prod114005.html
http://www.maxsea.com/maxsea_timezero_ipad_app
Gebt einfach einmal bei Youtube die jeweiligen Stichwortnamen ein, dann kann man sich stundenlang anschauen, was der Markt so anzubieten hat.
….. wer die Wahl hat,
hat die Qual
Mein Rat: Nichts wie hin z.B. zu Aldi, ein Smartphone oder besser ein Tablet gekauft (sh. HW News 2016/17) plus ein Seekarten-Modul, z.B. von Navionics und nach zehn Minuten Übung (höchstens einer Stunde) kann jeder weltweit navigieren, sofern er mit einem Smartphone bzw. Tablet schon etwas umzugehen versteht – auch das ist kinderleicht, versichere ich euch und eure Enkelkinder ebenso, wenn ihr schon zu den älteren Semestern gehört und euch mit der elektronischen Navigation einlassen wollt. Ich betreibe das jetzt schon seit 1992 und kann immer noch nicht davon lassen – es macht einfach riesigen Spaß.
Mein dringlichster Rat: Trotz aller elektronischen ‘Spielereien’, bitte keinesfalls die (stromlose) terrestrische Navigation verkümmern lassen, z.B. Kurse absetzen, Entfernungen auslesen, peilen, koppeln etc. etc.
Ein Schiffsführer, der sich nur auf die Elektronik verläßt, handelt m.E. grob fahrlässig. Ich frage immer nach den (aktuellen) Papierseekarten an Bord und beobachte, ob der Kapitän Koppelnavigation neben der eNav durchführt oder durchführen läßt.
Offshore muss (!) man auch die Astronavigation beherrschen, was gar nicht so schwer ist, wie einem immer vorgegaukelt wird. Die mathematischen Kenntnisse einer Hauptschule sind voll ausreichend, um ans Ziel zu kommen. Ich habe das mit dem Buch von Bobby Schenk ‘ASTRONAVIGATION ohne Formeln – praxisnah‘ im Selbststudium erlernt und nach Jahren sogar einigen Interessierten in einem 2-Tage-Seminar erfolgreich beibringen können.Als ich das Buch 1988, in einem 4-Wochen-Badeurlaub auf Malta, erfolgreich durchgearbeitet hatte, war ich richtig überrascht, dass das so einfach ist. Keinerlei trigonometrischen Formeln, nur addieren und subtrahieren, mehr nicht. Natürlich auch noch die richtigen Werte aus Tafelwerken auslesen. Einen Sextanten zu bedienen und abzulesen (nichts weiter als ein Winkelmessgerät der faszinierenden Art), hat man schnell heraus. Schließlich noch die sekundengenaue Weltzeit (UTC) – heute an jedem Handgelenk möglich (Quarz = preiswert, Funk oder GPS gesteuert). Wie so oft im Leben, macht auch bei der Astronavigation nur die Übung den Meister oder die Meisterin.
Ich bin ja ein hartnäckiger Fan von Rasterseekarten im sogenannten BSB* Standard (1:1 digitalisierte Papierseekarten), weil mein 75 Jahre altes Hirn eben noch so stark an Papierseekarten gewöhnt ist. Meist sind die Rasterseekarten auch optisch schöner, als die etwas einfacher gehaltenen Vectorcharts, was natürlich alles reine Geschmackssache ist. Aus diesem Grunde wünsche ich mir eben auch eine APP, die Rasterseekarten einlesen kann. Es gibt davon schon einige auf dem Markt, doch erhoffe ich mir von OpenCPN, dass dieses Programm in der APP-Version demnächst ebenso komfortabel sein wird, wie die der Windows-Version für PCs und Net-/Notebooks.
*BSB The former BSB Electronic Charts Company was a partnership of the
Better Boating Association, the James
Sewall Company of Old Town Maine and
Blue Marble Graphics of Gardiner Maine, since 1990.
Dieser Firmenzusammenschluss (später von Maptech aufgekauft) besaß für 15 Jahre die Lizenz, alle US-Paper-Charts zu digitalisieren, der sog. BSB-Standard bzw. das BSB-Format. Diese Lizenz endete mit dem Millenniumswechsel. Seitdem stehen alle Charts der US-Gewässer jedem Nutzer/Interessenten, zum Download im Internet, kostenlos zur Verfügung, sowohl als Raster-Charts (RNC = Raster Nautical Chart) als auch als Vector-Charts (ENC = Electronic Nautical Chart):
Die digitalen Karten der USA (Binnen & Buten) werden permanent aktualisiert.
Daran sollten sich alle hydrographischen Büros ein Beispiel nehmen, zumal diese Dienststellen wohl überall aus Steuergeldern finanziert werden.